VdS Fachgruppe DARK SKY
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Straßenbeleuchtung - Art der Leuchtmittel (Lampen)

Die Straßenlampen haben unterschiedliche Farben, was auf unterschiedliche Lampentypen zurückzuführen ist. Die altbekannten Glühlampen werden kaum eingesetzt, da sie für die eingesetzte elektrische Energie das wenigste Licht liefern. Gemessen wird diese Lichtausbeute in Lumen/Watt. Eine intensiv gelbe Natriumdampf-Niederdrucklampe liefert etwa 10mal soviel Licht. Die Lichtausbeute verschiedener Lampen zeigt folgende Grafik:

Diagramm - Lichtausbeute bei verschiedenen Lampentypen

Zerlegt man das Licht der Lampen in seine Regenbogenfarben, so kann man aus diesem Spektrum Hinweise auf die Natur der Lampe ziehen. Für folgende Bilder wurde vor eine Kleinbildkamera ein Transmissionsgitter gesetzt, auf diese Weise sind die Lampen und deren Spektren zu sehen:

Quecksilberdampflampen

Vor allem sollten keine Quecksilberdampf-Hochdrucklampen (HQL, HPL) benutzt werden. Diese Lampen sind wegen des hohen Anteils blauen Lichtes (das das Auge nachts kaum sieht) für astronomische Beobachtungen besonders störend. Sie stören auch Insekten, die das ultraviolette Licht besonders gut sehen. Zudem haben sie eine geringe Energieausbeute und blenden sehr stark. Der Handel mit diesen Lampen ist seit 2015 in der EU verboten
Links ist der Mond mit seinem kontinuierlichen Spektrum zu sehen.

Spekrum Quecksilberdampf-Hochdrucklampe

Leuchtstoffröhren

Eine bessere Energieausbeute haben Leuchtstoffröhren. Deren Licht wird auch durch Quecksilberemissionen geprägt, durch die Fluoreszenzstoffe wird das ultraviolette Licht  in sichtbares Licht umgewandelt. Diese Lampen sollten ebenfalls möglichst nicht eingesetzt werden, da die Lichtlenkung wegen der langen Röhren schwierig ist.

In Wohngebieten werden verstärkt Kompaktleuchtstofflampen ("Energiesparlampen") eingesetzt, doch auch diese haben noch ultraviolette Linien.

Spektrum Leuchtstoffröhren

Halogen-Metalldampflampen

Spektrum einer Halogen-Metalldampflampe

Diese Lampen sind in den vergangenen Jahren immer effektiver geworden und erreichen inzwischen mit Keramik-Brennern fast die Lichtausbeute von Natriumdampf-Hochdrucklampen. Ursprünglich für Anstrahlungen verwendet, werden sie wegen ihres weissen Lichtes auch in der Straßenbeleuchtung eingesetzt.

Untersuchungen über die Attraktivität auf Insekten sind bislang noch nicht bekannt, doch die spektrale Lichtverteilung im Blauen lässt vermuten, dass sie eine merklich höhere Anziehung auf Insekten ausüben.

Natriumdampf Hoch- und Niederdrucklampen

Aus energetischen und astronomischen Gesichtspunkten sind die Natriumdampf-Hochdruck- und vor allem die Natriumdampf-Niederdrucklampen am sinnvollsten. Sie leuchten nur im Gelben. Bei den Leuchtengehäusen sollte aber darauf geachtet werden, dass die Lampen nicht zur Seite strahlen.

 

Spektrum Natriumdampflampen

LED

Seit etwa 2012 haben die LED (Licht emittierende Dioden) die Effizienz der Natriumhochdrucklampen erreicht. Durch zahlreiche Förderprogramme wird ihr Einsatz gefördert, wobei die Rentabilität wegen der hohen Anschaffungskosten hinterfragt werden muss.

LEDs haben eine extrem hohe Leuchtdichte, wodurch sie blendend und sogar Augen gefährdend sein können, wie die Strahlenschutzkommission (Blendung durch natürliche und neue künstliche Lichtquellen und ihre Gefahren, 2006, › PDF, 426 KB) und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Blendung durch optische Strahlungsquellen, 2008, › PDF, 6 MB) feststellen. Dies kann erreicht werden durch:

  • eine gute Abschirmung
  • durch Reduzierung der Blauanteile im weißen Licht.

Es sollten daher nur warmweiße LED eingesetzt werden, die eine Farbtemperatur (CCT) von 3000 oder weniger Kelvin (K) haben!

 

Diese Grafik verdeutlicht, wie die Abstrahlungscharakteristik der Leuchten möglichst sein sollte. Sie stammt vom IAC,
die farbige Beschriftung braucht wohl nicht übersetzt zu werden:


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